Uwe Kralisch

Geboren wurde ich 1972 in Berlin. Mein Studium der Musik beendete ich zur Jahrtausendwende mit dem Diplom bei Prof. Heide Görtz an der HdK (jetzt UdK genannt).

In dieser Zeit gestaltete ich mit Sigrid Güssefeld musikalisch/literarisches Kabarett der 20/30iger Jahre, vertrat Dienste an der Orgel, vergnügte mit Hintergrundmusiken und arbeitete als Eurythmiebegleiter; das letztere bis heute an der Schule für Eurythmische Art und Kunst in Berlin.

Ich begleite regelmäßig Sänger und Instrumentalisten, betreibe Kammermusik und begleite Chöre (auch die meiner Frau). Hauskonzerte, Schülervorspiele – bei denen die freie Improvisation nicht fehlen darf – bis hin zu reinen Improvisationskonzerten bilden die musikalischen Höhepunkte meiner Arbeit.

Schwerpunkte:

  • kreatives Lernen
  • Improvisation
  • Körperarbeit (Kinästhetik) vor allem nach der Görtz-Methode

Motivation

Es heißt Klavier spielen, und nicht Klavier ernsteln.

Das schließt nicht aus, sondern beinhaltet, dass man mit Hingabe spielt und übt, mit Ausdauer; mit dem Bedürfnis, sich und dem Komponisten (was auch derselbe sein kann) gerecht zu werden.

Sich gerecht werden bedeutet, sich würdevoll behandeln. Wenn ich mich würdevoll behandele, kann ich auch mein Gegenüber würdevoll behandeln.

In dieser Geisteshaltung ist der Geist gegenwärtig, und die Aussichten auf Gelingen sind günstig. Wenn ich in den Zustand der Geistesgegenwart gelange, ist gleichzeitig Freude, Hingabe und Intelligenz (Wissen) anwesend. Mein Ziel ist es, ein Gleichgewicht herzustellen zwischen Gefühl, Wissen und Handlung.

Ich erlebe Unterrichten/Unterweisen als Kunst, die mindestens genauso erstrebenswert ist wie mein eigenes Können am Klavier.

Wenn man die Regeln eines Spiels gewissenhaft im Geiste der Verspieltheit einhält, stellt sich gleichsam in dem Moment ein Gefühl der Freiheit und des Glücks ein. Dieses Glück mit meinen Schülern oder meinen Spielpartnern zu teilen ist höchstes Glück.

Picasso schrieb einmal: „Ich suche nicht – ich finde“. Dabei ging es ihm um das Neue, das sich im Finden offenbart. Das Suchen hingegen ist für ihn Ausdruck des Alten. Wie auch immer, Picasso wollte auf leicht provokante Weise zum Nachdenken anregen, zum Überdenken von angeblich Vertrautem.

Und genau das ist immer wieder mein Beweggrund in meinem Tun: die Suche, das Hinterfragen. Ob ich unterrichte, selber übe oder Alltagsverrichtungen tätige: ich bin ja immer derselbe Mensch, um den es mir geht.

Wer etwas gefunden hat, kann etwas verschenken. Nur wer sich auf die Suche begibt, kann etwas finden. Wer so mutig ist, um sich auf eine Suche ins Unbekannte zu begeben, wird mit Lebendigkeit belohnt. Auf dieser lebendigen Suche stehen die Chancen, etwas Neues, etwas Beglückendes zu finden, sehr gut.

Seine Talente soll man nicht vergraben, sondern damit wuchern. Meine Schüler für das Suchen zu begeistern ist mein höchstes Anliegen.